Gemeindeversammlung 27.11.2023

 

Stille Wahlen und lebhafte Diskussionen

 Aegerten Angeregte Diskussionen und Beschlüsse ohne Gegenstimmen prägte die Aegerter Gemeindeversammlung. Martin Heuer übernimmt das Vize-Präsidium.

78 Stimmberechtigte oder 4.9 Prozent bescherten Gemeindepräsidentin Christine Rawyler am Montagabend im Aegerter Mehrzweckgebäude eine interessante Gemeindeversammlung. In allen Abstimmungen folgte der Souverän der Behörde ohne eine einzige Gegenstimme. Zum Schluss ehrte die Versammlung die abtretenden Gemeinderatsmitglieder Simon Bär und Reto Bertolotti. Christine Rawyler gab aber zu bedenken, dass sie sich zusammen mit den Ortsparteien in vier Jahren wieder echte Wahlen erhoffe. Für Bertolotti wählte die Versammlung Martin Heuer als Vizegemeindepräsidenten. Nach «Stillen Wahlen» werden Anna-Katharina Maibach und Urs Roth ab Januar im Rat Einsitz nehmen.

Zuvor hatte Simon Bär letztmals die Finanzeckzahlen mit Finanzplan, Budget und Steueranlage präsentiert. Die kommenden Defizite werden bei unveränderter Steueranlage den Bilanzüberschuss im Finanzplanhorizont noch ohne «Schulraumbeschaffung» auf vertretbare vier Steuerzehntel sinken lassen.

Viel zu reden gaben realisierte und kommende wiederkehrende Ausgaben. Das gemeindeeigene Dorfplatzbistro wird heute als Restaurant geführt und erfüllt die Erwartungen bezüglich sozialen Treffpunkt noch nicht. In der Diskussion wurde auch daran erinnert, dass das Dorfplatzbistro in zentraler Lage seinen Mehrwert hätte. Die Gemeinde schreibt den Gebäudewert in 25 Jahren vollständig ab, während die Liegenschaft an bevorzugter Lage als Ganzes ihren Wert eher steigert. Dass das ursprünglich geplante Finanzierungskonzept nicht umgesetzt werden konnte, sei für die damalige Behörde nicht absehbar gewesen. 

Bei der Umwandlung des erfolgreichen Pilot-Projektes «Fachstelle Frühe Förderung» stellte ein Stimmbürger den Antrag, den wiederkehrenden Kredit von 17 000 Franken besser in einzelne Projekte statt in eine Fachstelle zu investieren. Das koordinierende und motivierende Wirken der Fachstellenleiterin hat jedoch die Versammlung überzeugt. Sie folgte dem behördlichen Antrag im Wissen um die positive Wirkung für alle Beteiligten im Schulhaus.

Einmal mehr bot die Finanzierung der Sportplatzanlage Anlass zu Fragen aus dem Saal. Martin Heuer präsentierte die Abrechnung für die Platzsanierung mit einem Winterrasen für 743 000 Franken. Die Kosten wurden der Spezialfinanzierung entnommen. Die Gemeinden Aegerten, Brügg und Studen bezahlen hier jährlich den gleichen Beitrag ein; der Sportklub hat mit wiederkehrenden Miet- und Betriebskosten sowie dem Finanzierungsbeitrag von 400 000 Franken ebenfalls einen beachtlichen Anteil finanziert.