Delegiertenversammlung Regierungsrat
Christoph Neuhaus brachte die behördlichen Grüsse zu den Kantonalen
Armbrustschützen. Seine launigen Worte provozierten schmunzelnde Widerrede.
Der Bernische Bau- und Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus besuchte die 73.
Kantonale Delegiertenversammlung der Bernischen Armbrustschützen am Samstag im Restaurant Bahnhof in Brügg. Dass die Aegerter Armbrustschützen in Schwadernau schiessen und in Brügg tagen, sorgte für Heiterkeit im Saal. Hätten die Aegerter 1862 den Bau des Bahnhofs nicht abgelehnt, stünde das «Brügger Bahnhöfli» jetzt in Aegerten, vermutete Neuhaus. Nachdem der gebürtige Archer Magistrat das gendergerecht auftretende Ehrenpaar in der Bieler Tracht gerühmt hatte, sprach der Gast auch politische Themen an. Neben der Freude am grossen Spitalbauprojekt mit Landschaftspark runzelte er bezüglich Verkehrssituation die Stirne, ohne seine Bedenken zu aktuellen Situation vertieft anzusprechen. Ob er an die Traktoren am Strassenrand oder den Verkehrsfluss im Bieler Westen dachte, blieb sein Geheimnis. Auf Nachfrage freute er sich aber, dass die Aegerter nach dem Widerstand damals gegen die Juragewässerkorrektion jetzt auch bei der Suche nach dem geeigneten Verbindung der neu geplanten Velobrücke über die Aare südwärts Richtung Lyss aktiv mitmachen.Ob alle
den alten Geschichten musste der Aegerter Vizegemeindepräsident Martin Heuer
schmunzeln. «Dass Aegerten in den letzten fünf Jahren mit einem
Bevölkerungszuwachs von rund 25 Prozent als Wohnort attraktiv und im Kanton an
der Spitze steht, sei doch auch gesagt», erwiderte er mit einem Augenzwinkern. Gleich
drei Sparten schiessen unter den wachsamen Augen des Aegerter Löwen: Die
300-Meter Schützen zusammen mit und in Studen, die Sportschützen mit den
olympischen Kleinkaliber und Druckluftgewehren im «Zelgli» Schwadernau genauso
wie die Aegerter Armbrustschützen. Die schmucke Schiessanlage, welche auch von
den Bieler Eliteschützinnen zur Olympiavorbereitung genutzt wird, steht
bekanntlich auf der Parzelle im Besitz der Gemeinde Aegerten mit langjährigem
Baurecht.
Neuhaus
rühmte die Schützen für ihre sportliche Leistung: «Die Feinmotorik am Abzug
gepaart mit der Kraft am Spannhebel, lässt mich als 300-Meter-Schützenmeister
staunen», rühmte er. Gemeinsam sei die mentale Stärke: «Yoga war früher, heute
ist Schiessen in», rief er unter Applaus in den Saal.
Ehrenpräsident
Rene Eschmann setzte sich mit dem Örgeli zu den «Buschang-Örgeler» und konnte
zum Schluss die kompetente Versammlungsleitung rühmen. Für Kantonalpräsident
Roger Siegenthaler war es eine gelungene Premiere. Als einer der Jüngsten im
Saal hatte er bei der ersten Delegiertenversammlung alles im Griff und fand die
passenden Worte samt einstimmigem «Ja» zu allen Fragen. «Wir müssen neben den
Jungen auch Quereinsteigende für dem Armbrustsport gewinnen», verriet er – selbst
ein junger Quereinsteiger – sein Rezept.
Als einziger grösserer Schiessanlass im Kanton wird im August in Schwadernau an zwei Wochenenden das Bundesrat-Gnägi-Schiessen stattfinden. Zudem hoffen die Aegerter Hausherren zusammen mit dem Kantonalvorstand, dass vorgängig beim Presse- und Behördenschiessen in Schwadernau wie im letzten Sommer der rege Austausch und Dialog zum umweltfreundlichen Schiesssport mit der Armbrust ohne Lärm oder Pulverdampf- und Bleiemissionen weitergeführt und Anklang finden wird.