Samstag, 3. Februar 2024

Heinz Lanz geht nochmals über die Bücher

 Schulraum Schule Studen Aegerten:

In Studen brauchen Schülerinnen und Schüler mehr Platz. Ein Ausbau wurde im letzten Jahr aber abgelehnt. Gemeindepräsident Heinz Lanz ebnet nun den Weg für eine neue Abstimmung. 

In Studen brauchen die Schulkinder mehr Platz. Dennoch wurde im Juni des letzten Jahres ein Ausbau der Schule sowie der Bau einer Dreifachturnhalle abgelehnt. Auch Heinz Lanz, heutiger Gemeindepräsident von Studen, hatte damals Kritik geäussert. Jetzt ebnet er den Weg für eine neue Abstimmung.

Am 24. Januar startete die Wiederaufnahme dieser Arbeiten. In dieser ersten Sitzung wurden in erster Linie die Fehler und Problemkreise des ersten Anlaufs überarbeitet.

Das grösste Problem sei gewesen, dass das Projekt zu wenig detailliert erklärt worden sei, sagt Heinz Lanz gegenüber Radio «Canal 3». Für den zweiten Anlauf wolle er nun den Bedarf genau überprüfen.

Studen wächst, aber das Bauland fehlt

Der Ausbau der Schule und der Turnhalle basierte bei der ersten Abstimmung auf einer Prognose, in welcher Studen bis 2040 etwa 4300 Einwohner zählen würde. Für die 800 potenziellen Neuzuzüge müssten 360 Wohnungen gebaut werden, rechnet Lanz. Aber dafür fehle Bauland.

Auch wachse Studen nicht so stark, wie es in der Prognose berechnet wurde. Die Prognose basiere zudem nur auf Statistiken und auf keinen Berechnungen. Für genauere Voraussagen muss Heinz Lanz diese Berechnungen nun selbst in die Hand nehmen. «Wenn sie falsch sind, dann bade ich sie auch allein aus,» sagt er.

Grössere Schulklassen statt Ausbau

Wenn die Prognose also nicht zutrifft, drängt sich die Frage auf, ob ein Ausbau der Schule überhaupt Sinn macht. Es gäbe mehrere Möglichkeiten, eine Alternative zu finden, sagt Heinz Lanz.

Eine Möglichkeit, die in nächster Zeit geprüft werden soll, sind grössere Schulklassen. Momentan sei der Durchschnitt bei 18 Schülerinnen und Schülern pro Klasse. «Im Vergleich zum Kanton wäre da spürbar mehr möglich », so Lanz. Wenn jede Klasse schon nur 21 Kinder zählen würde, könnten bereits fünf bis sechs Klassenzimmer eingespart werden, schätzt er.

Auch eine Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde sei eine Alternative. «Schwadernau muss ausbauen», sagt Lanz. Es gäbe da auch die Möglichkeit, bei ihnen Schulraum zu nutzen. Auch der Bedarf einer Dreifachturnhalle wurde am 24. Januar neu definiert. Einerseits brauche die Schule die Hallen, andererseits die Vereine. «Der Nutzungsbedarf für die Schule haben wir momentan im Griff», sagt Lanz. Das sei auch dank der Zusammenarbeit mit Schwadernau möglich.

Einfache Turnhalle würde auch reichen

Für die Bedürfnisse der Vereine müsse zuerst geschaut werden, wie viel die Gemeinde tragen könne, um eine Halle zu bauen. «Aktuell reden wir von einer Halle und keiner Dreifachturnhalle mehr», so Lanz. Eine einfache Turnhalle würde den Bedarf nämlich auch decken.

Beim ersten Anlauf hatte Heinz Lanz Kritik am Ausbau geäussert. Jetzt packt er selbst mit an. «Es zieht sich ein bisschen durch mein Leben, dass ich sehr gerne mal meckere», sagt er. Aber nur meckern sei einfach, irgendwann müsse man es auch ausbaden. Und als die Wahlen anstanden, sah Lanz sich berufen, selbst mit anzupacken.

Als Unternehmer und «Macher » ist Heinz Lanz auch verschiedenen Hürden ausgesetzt. Im Unternehmen könne er mehrheitlich allein entscheiden. «Die Politik ist da eine ganz andere Welt», sagt er. Vor allem sei alles viel langsamer. (lor) / Quelle BT, 3.2.24